Ein Treffen mit der Erdgeschichte und schönen, interessanten Steinen und Artefakten
Ich freue mich mitteilen zu können, dass das Museum ab dem 08.03.2021 wieder geöffnet ist.
Aufgrund der aktuellen Coronaschutzverordnung bitte ich vorab um Terminvereinbarung. Zudem dürfen sich nur 3 Personen gleichzeitig im Museum aufhalten. In den Räumlichkeiten ist medizinische Maske zu tragen.
Ort: Nideggener Straße 99, 52385 Nideggen Schmidt
Öffnungszeiten: Mittwochs und Freitags 15-19 Uhr, jeden 1. und 3. Samstag, sowie nach Terminvereinbarung und nach Lust und Laune
Tel: 01578/7181247
Email: michael0401@web.de
Video 1
https://www.facebook.com/geologicamuseum/videos/786089371998611
Video 2
https://www.facebook.com/geologicamuseum/videos/475576980507316
Video 3
https://www.facebook.com/geologicamuseum/videos/119093633333756
Video 4
https://www.facebook.com/geologicamuseum/videos/467524817576338
4 Videos, die einen Gang durchs Museum darstellen. Professionell gefilmt von Kumpel Cem. Viel Spass!
Die Videos stellen auch ein Angebot an Schulen usw. fürs digitale Lernen dar. Meine Idee ist, dass die Videos vorgeführt werden und ich mich in Videokonferenz dazu schalte, um Fragen zu beantworten und detailliertere Erläuterungen zu geben.
Und im folgenden kann man sich ein Bild vom Museum auf der Homepage machen, bitte aber auch um persönlichen Besuch, wenn sich die Situation entspannt hat, es ist schöner, die Stücke im Original anzusehen, als nur digital!
Zudem biete ich dann auch wieder Goldwaschkurse, Fossilienexkursionen, Quarzsuche oder Schleifkurse an!
Erste Impressionen
Exkurs Fossilien und Volksglaube
Das Präkambrium (Erdfrühzeit) ist der erste Zeitabschnitt in der Geschichte der Erde. Der Zeitabschnitt umfasst rund 4 Milliarden Jahre. Er beginnt mit der Entstehung der Erde vor rund 4,56 Milliarden Jahren und endet vor rund 541 Millionen Jahren.
Enstehung des Lebens
Im Präkambrium sind die ersten Lebewesen auf der Bildfläche erschienen. Hierbei handelt es sich um einfache Einzeller wie Bakterien, später auch erste Mehrzeller ("Ediakara-Fossilien"). Wie das Leben enstand, ist nicht wissenschaftlich geklärt, sondern es gibt mehrere Theorien hierzu ("Ursuppe", "göttlicher Schöpfungsakt", "Impfung aus dem All"). Es ist jedoch sehr rätselhaft. Dass sich eine Zelle von selbst zusammensetzt, entspricht mindestens dem, als wenn sich ein Auto selber zusammenbauen würde.
Große Sauerstoffkatastrophe
Schon im Präkambrium kam es zu einem großen Massensterben. Bakterien produzierten als Abfallprodukt ihres Stoffwechsels Sauerstoff, der sich daraufhin in der Atmospähre anreicherte. Da Sauerstoff jedoch ein hochaktives chemisches Element, konnten diese Anreicherung viele Bakterien nicht vertragen und gingen zugrunde.
Fossilien
Als Fossilien aus dem Präkambrium sind insbesondere Stromatolithen erhalten geblieben. Dabei handelt es sich um Cyanobakterien, deren Stoffwechselprodukte verhärteten und ganze Riffe bildeten. Später übernahmen die Korallen die Riffbildung in den Meeren. Es gibt aber heute noch in der Shark bay in Australien lebende Stromatolithenkolonien.
Das Bild zeigt einen Stromatolithen aus Bolivien, der allerdings aus einer späteren Zeit (Kreidezeit) stammt. Gut zu erkennen ist die typische Bänderung, wo sich immer in Schichten die Ablagerungen gebildet haben.
Dieses Bild zeigt Ediakara-Fossilien aus Namibia, ca. 545 Millionen Jahre alt. Dies waren die ersten Mehrzeller, die jedoch bald wieder ausstarben, da die Erde völlig vereiste am Ende des Präkambriums.
Das Erdaltertum begann vor 540 Millionen Jahren mit dem Auftreten der ersten hartschaligen Meerestiere und endete vor ca. 250 Millionen Jahren kurz vor der Enstehung der Dinosaurier. Es umfasst die geologischen Zeitabschnitte Kambrium, Odovizium, Silur, Devon, Karbon und Perm. Im Verlauf des Erdaltertums entwickelte sich das Leben zunächst im Meer, dann entstanden jedoch auch Landpflanzen und auch Wirbeltiere entstanden und eroberten das Land. Das einfache Ökosystem des Präkambriums verschwand binnen weniger Millionen Jahre, als die Erde sich aus einer enormen Eiszeit verabschiedete ("Schneeball Erde"), in der sie möglicherweise bis zum Äquator vereist war und machte einer Welt Platz, in der Tiere mit neuen anatomischen Merkmalen existierten.
Die Trilobiten (Trilobita, „Dreilapper“, von altgriechisch τρία tria „drei“ und λοβός lobós „Lappen“) sind eine ausgestorbene Klasse meeresbewohnender Gliederfüßer (Arthropoda).
Die Trilobiten existierten nahezu während der gesamten Spanne des Paläozoikums (Erdaltertum), von der 2. Serie des Kambriums (Beginn vor 521 Mio. Jahren) bis zum Massenaussterben am Ende des Perms vor etwa 251 Mio. Jahren. Ihre mit Calcit (Calciumcarbonat) zu einem Panzer verstärkten Exoskelette (Außenskelette) sind als Fossilien in großer Zahl erhalten geblieben und ermöglichen so, die Evolution und den Formenreichtum der zahlreichen Arten zu rekonstruieren.
Orthoceraten
Im Meer lebende erste Vertreter der Nautiloideen mit einer zylinderförmigen, meist geraden Schale, die in Segmente
unterteilt war. Fortbewegung war möglich in einer horizontalen Lage mit "Rückstoßdüsenprinzip" durch Einströmen und Auspressen des Wassers.
Orthoceras, poliert, Fundort: Marokko, Zeitalter: Ordovizium
Orthoceras, naturbelassen, Marokko, Ordovizium
Stachelhäuter
Im Kambrium entsand auch der Tierstamm der Stachelhäuter. Die Echinodermata werden traditionell in die meist gestielten Pelmatozoa sowie die freilebenden Eleutherozoa unterteilt. Zu den Pelmatozoa zählen mehrere als „Seelilien“ zusammengefasste Taxa sowie die sekundär freilebenden Haarsterne (Crinoidea). Die Eleutherozoa umfassen die bekannteren Gruppen der Stachelhäuter: die Seesterne (Asteroidea) und die Schlangensterne (Ophiuroidea), die Seeigel (Echinoidea) sowie die Seewalzen (Holothuroidea).
Das Bild zeigt mehrere Kelche der Seelilie Syphocrinus elegans aus Marokko. Zeitlich ist dieses Tier (um ein solches handelt es sich trotz der Bezeichnung als Lilie) an der Grenze vom Silur zum Devon einzuordnen. Es saß mit einem Stiel am Meeresboden fest und "filterte" Nahrung aus dem Wasser.
Dieses Bild zeigt eine Zusammenspülung von Seelilienstielgliedern aus dem Devon der Eifel, ca. 400 Millionen Jahre alt.
Dieses Bild zeigt fossile Seesterne aus dem Kambrium. Diese waren zu Zeiten im Gegensatz zu den Seelilien voll beweglich und konnten aktiv auf Nahrungssuche gehen. Hier gibt es heute noch bekanntlich rezente Arten, so dass Seesterne eine der ältesten Tiergattungen der Welt sind.
Dieses Fossil aus dem Devon gibt Rätsel auf. Es wird meist als Qualle identifiziert, könnte aber eine andere, unbekannte Tiergattung darstellen.
Im Perm und Karbon Zeitalter hatten dann Pflanzen und Tiere auch das Land erorbert. Gerade aus dem Karbon sind fossile Brennstoffe in Form von Steinkohle erhalten, die aus den ausgedehnten Wäldern aus der Zeit stammten. Allerdings waren Blütenpflanzen und die meisten Pflanzenarten aus der heutigen Zeit an der Steinkohlebildung gar nicht beteiligt.
In den späteren Zeitaltern des Erdaltertums kamen auch erste Landlebewesen auf, wie dieser Branchiosaurus, der in Rheinland-Pfalz gefunden wurde. Diese waren meist Amphipien und entwickelten sich dann zu Reptilien, die noch weiter weg vom Wasser sich entwickelten, hin zu den Dinosauriern....
ja, meine Freunde der Geologie, auch im Bereich der Fossilien und Mineralien sind "Krumme" unterwegs und bringen gefaktes Material an den Start. Es geht eben darum, Geld zu verdienen. Ich füge dies hinter dem Erdaltertum ein, da insbesondere Trilobiten oftmals einfach nur Fälschungen sind. Hier ein paar Besipiele:
Ein echter und ein gefakter Schlangenstern nebeneinander. Fällt auf, oder?
Trilobiten Selnepeltus aus Marokko, gleichen einander wie ein Ei dem anderen, glaubt kein Mensch...
siehe Beschreibung
siehe Beschreibung
siehe Beschreibung
Fossilien aus dem Mitteldevon der Eifel
In der Eifel gibt es Fundstätten, wo man Fossilien aus dem Zeitalter des Mitteldevon (ca. 390 Millionen Jahre alt) finden kann. Dort befand sich in dem Zeitalter ein tropisches Korallenmeer. Die Eifel befand sich quasi zu dieser Zeit nahe des Äquators und ist dann im Zuge der Plattentektonik an die heutige Stelle "gewandert". Man sagt auch, es sind jetzt Schichten aus dem Devon "aufgeschlossen", dass heisst, sie sind jetzt wieder an die Erdoberfläche gelangt. Ähnliche Fundstellen aus dieser Zeit gibt es auch im Bergischen (Bergisch Gladbach, Lindlar).
Brachiopode aus Gondelsheim
Obschon den Muscheln ähnlich, sind Brachiopden eine andere Tiergattung. Sie saßen mit einem Stiel auf dem Meeresboden fest und verfügen über Bauch- und Rückenklappe, im Gegensatz zu Muscheln, wo man von rechter und linker Schalenhälfte spricht.
weiterer Brachiopode aus Gondelsheim
Diese Brachiopoden der Gattung Spirifer werden auch Heilig geist Stein genannt, da der Stein aussieht wie die ausgebreiteten Schwingen einer Taube...
Ein Trilobit Phacops aus den Feldern von Weinsheim
Eine Pantoffelkoralle Sandalina aus Weinsheim. Der Name ist treffend, finde ich.
Dieses große Fossil, ca. 30 cm, stammt aus alter Sammlung und ich denke, es handelt sich um einen Cytoceras, wie man sie in Sötenich oder bei Gerolstein fand.
Dies ist eine Platte, die übersäht ist mit Abdrücken Seelilienstielgliedern. Sie könnte aus Lindlar stammen. ich habe ähnliche Fossilien jedoch auch schon in Schönecken bei Prüm gefunden. Hier ist nicht das eigentliche Fossil erhalten, sondern die Stielglieder haben sich im Schlamm eingedrückt und nur dieser (Negativ-) abdruck ist erhalten geblieben.
Koralle Problematicus. Diese Korallen kann man im Koblenzer Stadtgarten finden (stand jedenfalls auf dem Bestimmungszettel).
Das Erdmittelelter begann vor mehr als 200 Millionen Jahren und endete vor 65 Millionen Jahren mit dem Ereignis, welches zum Aussterben der Dinosaurier und vieler weiterer Tierarten führte. Es umfasst die Zeitalter Trias, Jura und Kreide und ist tatsächlich auch von den Dinosauriern geprägt, welche im Erdmittelalter die Erde "beherrschten" - na ja, auf jeden Fall lebten sie dann ;)
Es finden sich aber auch jede Menge anderer, interessanter Fossilien aus diesen Zeitaltern. Dinosaurierfossilien stelle ich aber auch noch vor.
Ammoniten
Man kann genausogut sagern, dass die Ammoniten im Erdmittelalter herrschten. Auch diese Tiergattung bildete verschiedenste Arten in mannigfaltiger Weise aus. Es waren Kopffüßler - sozusagen Tintenfischverwandte - und obschon die Gehäuse Ähnlichkeiten mit Schneckenhäusern haben, haben sie nichts mit diesen gemein. Es waren Meeresbewohner und sie sind zusammen mit den Dinosauriern ausgestorben. Heute lebt nur noch ein Verwandter, der Nautilus (Perlboot).
Ammonit aus Madagaskar aus dem Zeitalter Jura
Ammoniten Dactolycerat aus Schlaifhausen, Jura. Dieser Ammonit stammt von einer "klassischen" Fundstelle. "Klassisch" heisst, da hat man lange etwas gefunden, aber heutzutage sind keine Funde mehr zu machen.
Ammonit und Belemnit in "Grabgemeinschaft". Davon spricht man, wenn mehrere Fossilien direkt nebeneinander auf einem Gesteinsstück zu finden sind.
Belemniten
Hier sind zwei Belemniten zu sehen. Belemniten werden auch Donnerkeile genannt, da man früher dachte, es wären versteinerte Blitze. Es sind aber Gehäuse von Kopffüßlern, die aber im Gegensatz zu den Ammoniten ein gerades Gehäuse haben. Diese Fossilien können zum Beipiel bei Aachen auf den Orsbacher Feldern gefunden werden. Die hier abgebildeten Belemniten stammen meines Erachtens aus Mistelgau, ist aber fraglich.
Seeigel
Besonders schöne Funde, oft aus dem Zeitalter Kreide, sind versteinerte Seeigel. Seeigel sind Stachelhäuter und demnach mit den Seesternen oder auch den Seelilien verwandt. Diese Fossilien können zum beispiel in den Kreidefelsen an der Ostsee gefunden werden.
Großer Seeigel aus der Maastrichter Kreide
verschiedene Seeigel von der Ostsee
Seeigel von den Kreidefelsen Seven sisters der Südküste Englands (Eigenfund). Hier ist der Seeigel "in situ" oder "in Matrix" zu sehen, d.h. er ist im Gestein festgebacken und nicht lose.
Fossile Koralle Philipsastrea aus Marokko, Kreidezeit
Zahn eines Sägefisches aus Marokko, Kreidezeit
freischwebende Seelilie Saccocoma, normalerweise sitzen Seelilien ja mit einem Stiel am Boden fest und dann die Nahrung aus dem Meerwasser. Diese Art, die im Altmühltal gefunden wurde und aus dem Jura stammt, ist freischwebend und konnte sich im meer bewegen, zumindest treiben lassen.
Ebenfalls aus dem Altmühltal ist diese Fossilienplatte mit mehreren Schlangensternen
Diese Fossilienplatte stammt aus dem Libanon und zeigt mehrere Exemplare der Garnelenart Carpopenaeus aus der kreidezeit. Wie man sieht, gibt es über Dinosaurier hinaus sehr viele interessante Fossilien aus dem Erdmittelalter!
Exkurs: Fossilien und Volksglaube
In dem Museum soll eine kleine Sonderausstellung das Thema "Fossilien und Volksglaube" aufzeigen. Die Leute konnten sich lange nicht erklären, was das für seltsam geformte Steine waren und zogen als Erklärung Götter und Sagen hinzu. Noch bis weit ins 17. Jhd. war zudem die Meinung verbreitet, bei den Fossilien handele es sich um Übervbleibsel der biblischen Sintflut. So konnte man sich z.B. fossile Fische erklären, die auf Berggipfeln gefunden wurden.
Belemniten wurden als vom Donnergott Donar geschleuderte Donnerkeile verehrt, da sie auch oft nach Regen freigespült gefunden wurden. Als Amulette getragen sollten sie gegen Hexenschuss helfen.
Seit Jahrhunderten wurden Muttersteine (Brachiopoden) gegen Frauenleiden verwendet. Unter dem Arm getragen sollten sie auch aphrodisierende Wirkung haben.
In vorgeschichtlichen Gräbern wurden unbearbeitete und bearbeitete Seeigel als Beigaben gefunden. Nach altem Glauben sollten sie gegen das Sauerwerden der Milch helfen.
Bereits in der Steinzeit wurden Trochiten mglw. zu halsketten verarbeitet (Fund in Frankreich). Bei der Christianisierung wurden sie zum Bonifatiuspfennig umgetauft.
Schon bei Plinius wurden diese fünfzackigen Seelilienstielglieder Astroiten (nicht Asteroiden) genannt. Man dachte, dass sie vom Himmel fielen. Mit Wasser vermischt sollten sie gegen die Pest helfen.
Die Form der Spirifer erinnerte die Bevölkerung an fliegende Tauben, daher die Bezeichnung Heilig geist Stein. Als Amulett getragen sollte er gegen das Verhexen helfen. Die Steine wurden auch nachgeschnitzt.
Doppelklappige Muscheln wurden Venus- oder Schamsteine genannt. Diese sollten die Libido erhöhen, mussten hierzu aber symmetrisch sein.
Im nordgermanischen und slawischen raum wurden Lochsteine als Hühnergötter im Stall aufgehängt. Dies sollte dem Schutz der Hühner dienen.
In den Alpenländern wurden fossile Schnecken Wirfelsteine genannt. Man legte sie als Abwehrzauber gegen die Drehkrankheit in Wassertröge und Brunnen.
Die bekanntesten und imponierendsten Fossilien aus dem Erdmittelalter sind zweifelslos die Dinosaurierversteinerungen. Die Dinos beherrschten das Land, die Luft und die Meere. Sie starben am Ende der Kreidezeit aus, womit dann auch das Erdmittelalter endete. Als Ursache wird ein Meteoriteneinschlag angenommen, der an der mexikanischen Halbinsel Yucatan eingeschlagen sein soll. Belege hierzu wurden in den zeitlich betreffenden geologischen Schichten weltweit gefunden (bestimmtes Iridium Isotop). Relativ zeitlich fand in Indien (Dekkan Trapp) ein gigantischer Vulkanausbruch statt, der ebenfalls zum Aussterben der Saurier beigetragen haben könnte. So genau weiss es keiner. Es gab ja längst noch keine Menschen vor 65 Millionen Jahre, die hätten berichten können.
Wirbelknochen Nothosaurus aus dem Zeitalter Trias (früher Dino)
Zahn vom Mosasaurus (krokodilähnliches Reptil), Marokko, Kreidezeit
Fossiles Dinosaurierei vom Hadrosaurus, Fundort: Henan / China, Dinosaurier waren Reptilien und legten deshalb Eier. Die Vögel stammen von Dinos ab beziehungsweise sind heute noch die einzigen lebenden direkten Nachkömmlinge der Dinos.
Ein Stück Eierschale vom Saltosaurus vom Rio Negro in Patagonien
Ein Knochenfragment vom Apatosaurus (frühere Bezeichnung Brontosaurus). Gut zu erkennen ist die Knochenstruktur. In die Leerräume im Knochen hat sich Gestein hereingesetzt, so dass man von einem achatisierten Knochenfragment sprechen kann.
Zahn vom Spinosaurus, Marokko, Spinosaurus war der größte Raubsaurier (bis 12 m hoch) und größer als T-REX. Spinosaurus ist der aus Jurassic Park III mit dem Segel auf dem Rücken ;)
Scheibe vom Meteoriten Campo del Cielo / Argentinien. Es handelt sichum einen Nickel - Eisen Metoriten, das Stück wurde angeätzt. So sind die Widmannstättchen Figuren (Querlinien) zu sehen, die nur bei extraterristischem Material auftreten. Echter Stein aus dem Weltall!
Hier ein Stück Lava von Lanzarote, an dem man noch sehen kann, wie die Lava geflossen ist...
Vulkanglas (Obsidian), ja nach Beschaffenheit der Lava und wenn sie schnell abkühlt, konnte sie auch verglasen und es entstand Obsidian. Dieses Gestein ist sehr scharfkantig und scharf. Es wurde von den Azteken noch als die Spanier kamen als Waffen genutzt, da diese bis auf Meteoriten kein Eisen kannten. Die Kunst der Verhüttung von Eisenerz war dort bis ins 15. Jhd. unbekannt.
Besondere Fossilien / Fossilienbildung
Fossilien bilden sich hauptsächlich, wenn abgestorbene Tiere durch hierauf geschichtete Bestandteile wie Sand, Schlamm oder ähnliches luftdicht abgeschlossen werden und daher nicht verwesen können. Dann kann sich die organische Substanz umwandeln und versteinern. Dies ist auch der Grund, warum meist härtere Körperteile wie Knochen, Schalen und Zähne versteinern.
Es gibt aber ein paar Ausnahmen:
Spurenfossilien
Manchmal ermöglicht eine Laune der Natur, dass Fusspuren und Trittsiegel von Tieren erhalten bleiben. Wenn Tiere durch Schlamm oder am Merresboden entlang gehen und es setzt sich hiernach durch einen Erdrutsch oder ähnliches ein anderes Material auf diesen Spuren ab, können diese erhalten bleiben. Hier zwei Beispiele:
Fundort: Marokko, von links nach rechts ist eine geriffelte, zweispurige Bahn bis zum toten, unpräparierten Fossil zu sehen. Dies sind die letzten Trippelschritte des noch erhaltenen Fossils gewesen.
Auf dieser Platte aus dem Zeitalter Perm (Rotliegendes) sind deutlich die Fußspuren einiger kleiner Reptilien oder Amphibien zu sehen (Fundort: Frankreich)
Krokodilhaut
Obschon meist nur Knochen oder Zähne fossilisieren, bleibt auch oftmals Krokodilhaut, die ja auch ein bisschen härter ist, erhalten. Hier zwei Beispiele:
Fundort: Chadron Formation in South Dakota, Zeitalter: Oligozän, ca. 30 Millionen Jahre alt
Koprolithen (versteinerte Exkremente)
Es kommt sogar vor, dass Exkremente die Jahrmillionen überdauern. Wissenschaftler können aus diesen Fossilien schlieeßen, welches Tier vor Millionen von Jahren was gegessen hat. Hier zwei Beispiele:
Koprolith einer Schildkröte, Madagaskar, ca. 50 Millionen Jahre alt
fossiler "Hundehaufen" einer Hyäne, ca. 1 Million Jahre alt
Leitfossilien sind schnell erklärt und auch eigentlich logisch: Leitfossilien sind Fossilien, anhand derer man die relative Altersbestimmung verschiedener Gesteinsschichten vornehmen kann. Findet man das gleiche Leitfossil in Sedimentgestein von verschiedenen Orten der Erde, so ist das Gestein annähernd gleich alt.
as ist auch logisch: Findet man eine bestimmte Art von Trilobit oder Ammonit in einer bestimmten Gesteinsschicht, weiss man wie alt diese ist. Älter kann sie nicht sein, da gab es diese Art noch nicht, jünger kann sie auch nicht sein, da gab es diese Art nicht mehr. Hat man ein Fossil einmal zeitlich eingeordnet, kann man bei dessen Auftauchen auch die Zeit für die anderen Fossilien in der Gesteinsschicht bestimmen.
Hier zur Verdeutlichung, wie verschieden Ammoniten und Trilobiten aussehen können:
Auch Pflanzenteile können fossilisieren. Die erten Landpflanzen kamen im Erdaltertum auf. Im Karbon bildeten sich gewaltige Wälder (die jedoch mit den heutigen keine Ähnlichkeiten hatten) und die versteinerten Reste bildeten die Steinkohle, die heute oftmals als fossiler Brennstoff abgebaut wird. In der Kreidezeit entwickelten sich Blütenpflanzen. Nadelgehölze sind älter. Oftmals verkieseln Hölzer. Dann wird die organische Holzsubstanz durch Kieselsäure ersetzt. Hier gibt es in Arizona zum Beispiel einen petrified forest, wo ein ganzer Wald versteinert ist.
Hier ein Gewächs aus dem Perm aus Australien. Diese Blätter sind älter als jeder Dinosaurier.
Ein fossiler Tannenzapfen "Steinhardter Erbse", um den Zapfen herum sammelte sich Mergel an und bildete dann eine Konkretion
ein Stück verkieseltes Holz
fossiles Holz aus Madagaskar
Steinkohle mit Pflanzenabdrücken aus dem Zeitalter Karbon
Blätter von einem Zimtbaum, ca. 15 Millionen Jahre alt, in Mergel aus Bayern
Zwei schöne fossile Blätter aus Portugal, sehr detailreich, alles gut erhalten über die Jahrmillionen
Känozoikum oderr die Zeit nach den Dinos
Rund 160 Millionen Jahre hatten die Dinos den Planaten bevölkert. Es gab Fleischfressser und Pflanzenfresser. Dinosaurier, die größer waren als ein Haus und solche von der Größe eines Huhnes.Vor 65 Millionen Jahren verschwanden sie. Nach der Dinozeit entwickelten sich Säugetiergruppen, die wir auch heute noch kennen, Affen, Raubtiere und Huftiere.Natürlich sahen sie noch nicht genauso aus, wie wir sie heute kennen. Das entwickelte sich im Laufe der Evolution erst langsam. Den Menschen gibt es zum Beispiel erst seit 4 Millionen Jahren und da sahen die ersten Vorfahren noch völlig anders aus wie der Nachbar von der Straße.
Aber bei allem Respekt vor den Dinos: Der heute lebende Blauwal ist das größte Tier aller Zeiten. Und auch Megalodon, der Riesenhai mit 20 Matern Länge, hätte es mit jedem Fischsaurier aufnehmen können.
Hier ein paar Fossilien aus der Zeit von vor 65 Millionen Jahren bis vor ca. 500.000 Jahren:
Zahn vom Riesenhai Megalodon, ca. 13 cm lang. Der Megalodon, der vor ca. 5 Millionen Jahren ausstrab, wurde wohl 20 Meter lang. Zum Vergleich: Der gefürchtete weiße Hai erreicht höchstens eine Länge von 8 Metern.
fossile Schnecke Turritella aus dem Miozän von Frankreich...
Bernstein mit Inklusien,, ca. 55 Millionen Jahre alt, Jurassic Park beruht zwar auf einer cleveren Idee, lässt sich aber nicht verwirklichen: Zum einen wird das Blut von Dinos, welches Mücken absaugen, innerhalb von Minuten im Magen der Mücken zerlegt und DNA ist dann nicht mehr erhalten und kann bestimmt nicht Millionen Jahre überdauern und zweitens ist Bernstein meist nur 55 Millionen Jahre alt. Die Dinos sind jedoch vor 65 Millionen Jahren ausgestorben.
Delpin Knochen und Zähne, Delphine sind Säugetiere, die sich wieder ans Meer angepasst haben.
2 Rätsel der Fossilienforschung:
Im Volksmund auch "Münzensteine" genannt, sind Nummuliten eine Famile kreisrunder oder elliptisch geformter Einzeller aus der Gruppe der Foraminiferen. Steinbrüche in der Nähe der Pyramiden in Ägypten lieferten die Blöcke aus eozänem graugelben feinfossilen odergrauem grobfossilem Nummulitenkalkstein, mit dem annähernd 60 % der Pyramiden von Gizeh erbaut wurden. Auch der felsige Untergrund besteht aus sehr festem Nummulitenkalkstein. Als Herodot Ägypten besuchte, hielt er die Nummuliten für versteinerte Linsen, Reste der Mahlzeiten der Pyramidenbauer. Diese Deutung als versteinerte Linsen ("Linsensteine") ist auch aus Mitteleuropa belegt, etwa in Guttaring in Kärnten, wo man leicht unzählige Nummuliten im Lehmboden finden kann und wo ein sogenanntes Feld der steinernen Linsen ausgewiesen ist.
Im Urlaub auf Lanzarote für ich an die Nordküste. Dort sollte es eine Fossilienfundstelle geben, wo man fossile Eierschalen von Laufvögeln finden sollte. An der Fundstelle angekommen fand ich tatsächlich Überreste von riesigen Eiern in den Klippen weit über dem Meer.
Diese Eierschalen geben insoweit Rätsel auf, da Lanzarote vulkanisch entstanden ist und daher farglich ist, wie Laufvögel, die ja nicht fliegen können nach Lanzarote gekommen sind.
Dazu gibt es mehrere Theorien, von denen bis heute keine bewiesen ist:
1. Es gab in der Eiszeit, als der Meeresspiegel aufgrund der Vergletscherung niedriger lag, eine Landbrücke zwischen Lanzarote und Afrika, dem nächstgelegenen Kontinent, über den die flugunfähigen Vögel gekommen sind.
2. Die Eierschalen stammen nicht von flugunfähigen Vögeln, sondern von riesigen flugfähigen, die jedoch heute spurlos ausgestorben sind.
3. Die Vögel , die auf Lanzarote ankamen, waren noch flugfähig, haben aber ihre Flugfähigkeit im Laufe der Evolution verloren.
4. Die Vögel sind aus Afrika gekommen und zwar auf Treibholz, welches von Flüssen ins Meer getrieben wurde.
Stand heute ist keine Theorie bewiesen. Forschung ist Detektivarbeit.
Das Holozän ist das gegenwärtige Erdzeitalter. Es ist geprägt vom Wechsel zwischen Warm- und Eiszeiten. Zur Zeit leben wir in einer Warmzeit. Bevor die Klimaskeptiker aber jetzt sagen, klar Warmzeit, sei gesagt, dass die Wechsel und Klimaveränderungen noch nie so ausgeprägt und rapide vorangingen wie heutzutage. Mittlerweile leben wir ja auch geologisch anerkannt im Anthropozän, in dem der Mensch die Natur maßgeblich verändert hat. Dies war in der Erdgeschichte anders.
Es kam zu Wechseln zwischen Warm- und Eiszeiten, allerdings vollzogen sich diese Wechsel innerhalb mehrerer zehntausender Jahre und nicht wie jetzt in fünfzig....
In Warmzeiten gab es in Mitteleuropa regelmäßig den Waldelefanten, in Eiszeiten das Mammut. Wo sind sie hin? Am Verschwinden der Spezies war der Mensch nach Stand der Forschung maßgeblich beteiligt. Und jetzt leben wir in einer Warmzeit, aber es kann sich wohl niemand ernsthaft Waldelefanten in Mitteleuropa vorstellen? Diese wären aber nach dem Lauf der Natur jetzt hier...
Links die Kauleiste eines Waldelefanten (Warmzeit, ca. 170.000 Jahre), rechts die eines Mammuts (ca. 60.000 Jahre)
großer Faustkeil aus Marokko, Altsteinzeit, erste Zeugnisse menschlicher Handwerkskunst
Die letzte Eiszeit dauerte bis vor ca. 11.000 Jahren. In dieser Zeit sah die Tierwelt in Mitteleuropa völlig anders aus als heute. Es gab Mammuts, Wollnashörner und Bisons. Dann jedoch begannen die Gletscher und Eisflächen sich zurückzuziehen. Das Klima änderte sich und der Mensch, ob Neandertaler oder Homo Sapiens, begann zu jagen. Dies führte zum Aussterben der Megafauna der Eiszeit.
Unterkiefer Wildpferd
Tibeaknochen Wollnasshorn
verschiedene Wirbelknochen aus der Eiszeit
Bison prscus Oberschenkeknochen
Mammut Backenzahn, ca. 30 cm
Mammut Oberschenkelknochenfragmente, ca. 50 cam lang
Der Höhlenbär, der während der letzten Eiszeit bis vor ca. 11.000 Jahren noch in Mitteleuropa zu finden war, war ein imposanter Geselle mit 2,5 Metern Schulterhöhe. Manch ein Höhlenmensch wird wohl erschrocken zurück gewichen sein.
Vom Höhlenbären gibt es relativ viele Fossilien. Er hielt Winterschlaf und viele Bären sind nach dem Winter eben nicht wieder aufgewacht, so dass manche Höhlen voller Skelette und Knochen waren. So wurden in der Kakushöhle bei Mechernich jede Menge Höhlenbärfossilien gefunden.
Der Höhlenbär war trotz seiner Größe und dem imposanten Gebiss ein Pflanzenfresser, aber er wusste bestimmt, seine Höhle zu verteidigen.
Reisszahn vom Höhlenbär, ca. 11 cm
Unterkieferfragment Höhlenbär
Backenzähne Höhlenbär
Fingerkralle Höhlenbär
Fingerknochen vom Höhlenbär, ich freue mich, wenn ihr mein Museum besuchen kommen könnt und euren Finger zum Vergleich anlegen könnt. Ihr werdet euch über die Dimensionen wundern.
Ja, das war der Rundgang durchs Museum. ich hoffe, es hat Spaß gemacht und ich kann euch mal realiter begrüßen.
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